Die Verbindung zwischen Bambus und Zen

Zen Breeze in Bamboo Shadows, Bamboo Shadows Reflecting Zen Essence
"Wenn man Bambus schätzt, taucht man in das Zen ein; wenn man Zen sucht, entdeckt man die Leere des Bambus."
Die Beziehung zwischen Buddhismus und Bambus weist Ähnlichkeiten mit konfuzianischen Idealen auf, hat aber einen deutlichen Zen-Einschlag. Zen, abgeleitet von dem Sanskrit-Wort "dhyana", bedeutet "meditative Versenkung". Es bezieht sich auf eine Praxis der stillen Kontemplation und des tiefen Nachdenkens. Der Bambus, der dafür bekannt ist, dass er nicht blüht oder sich selbst zur Schau stellt, steht aufrecht mit einer minimalistischen Eleganz. Seine einsame und gelassene Haltung erinnert an einen meditierenden Mönch, der still in einer Ecke sitzt.
Nach buddhistischer Überlieferung leitete Buddha seine Schüler nach Erlangung der Erleuchtung zu Meditation und spiritueller Praxis in einem ruhigen Bambushain an. Für Buddha besitzen alle Wesen das Potenzial zur Erleuchtung. Die Essenz des Bambus verkörpert Leere, Stille, Untätigkeit und Loslassen.
Wang Yangming und die Weisheit des Bambus
Eine der liebenswertesten Geschichten über Bambus handelt von dem Philosophen Wang Yangming aus der Ming-Dynastie. Laut Die Aufzeichnung von Überlieferung und PraxisWang Yangming versuchte einmal, das Prinzip der "Untersuchung der Dinge" zu verstehen, wie es in Das große Lernen. Er wählte ein Bambuswäldchen als Thema. Auf einer Bank im Hof sitzend, starrte er den Bambus aufmerksam an und konzentrierte seine ganze Energie und seine Gedanken darauf, sein Wesen zu verstehen. Nach sieben Tagen intensiver Kontemplation hatte er nichts weiter erreicht als rasende Kopfschmerzen.
Die Geschichte mag heute amüsant erscheinen, aber sie markierte den Beginn von Wang Yangmings philosophischem Durchbruch und der Entwicklung seiner einflussreichen "School of Mind"-Philosophie.
Bambus als idealer Begleiter für Gelehrte und Dichter
Im Laufe der Geschichte hat der Bambus unzählige Gelehrte und Dichter als Symbol der Einheit von Schönheit und Tugend inspiriert. Die "Sieben Weisen des Bambushains" waren vielleicht die ersten, die im Bambus spirituellen Trost fanden. Historische Aufzeichnungen beschreiben, wie sie sich unter dem Bambus versammelten, um unbeschwerte Feste zu feiern und Gemeinschaft zu pflegen.
Unter ihnen stach Ji Kang hervor. Während andere nach Vergnügen strebten oder sich mit politischen Mächten verbündeten, verkörperte Ji Kang die Essenz des Bambus - standhaft, ungezähmt und rein. Seine unnachgiebigen Prinzipien und seine Loyalität zur taoistischen Philosophie führten schließlich zu seiner Hinrichtung durch die herrschende Sima-Familie. Doch selbst in seinen letzten Momenten blieb Ji Kang gelassen und führte Die Guangling-Melodie auf der Zither - eine Geschichte, die durch die Jahrhunderte hindurch gefeiert wurde. Der Bambushain wurde so zu einem Zufluchtsort für edle Seelen.
Ein Leben inmitten von Bambus
Der östliche Jin-Gelehrte Wang Huizhi war bekanntlich vernarrt in den Bambus. Sein Leben drehte sich um ihn: Er aß Bambussprossen, lebte unter Bambusziegeldächern, reiste auf Bambusflößen, kochte mit Bambuspilzen, trug Bambushaut, schrieb auf Bambuspapier und lief sogar in Bambusschuhen. Er erklärte berühmt: "Ich kann keinen einzigen Tag ohne diesen Herrn leben.
Auch die Bewunderung des berühmten Dichters Su Shi für Bambus grenzte an ein Extrem. Unter Ein Brief an Mönch Qian im Pavillon des Grünen Bambusschrieb er: "Besser kein Fleisch als kein Bambus. Ohne Fleisch wird man dünn, ohne Bambus wird man vulgär." Su Shi erhob Bambus zum Inbegriff von Eleganz. Seine Worte sollten jedoch nicht zu wörtlich genommen werden; ohne seine Liebe zum Fleisch gäbe es heute nicht das berühmte Gericht "Dongpo Pork".
Bambus mit seiner tiefgründigen Symbolik und zeitlosen Schönheit findet in der Kunst, der Philosophie und im Leben nach wie vor großen Anklang. Seine ruhige Stärke und sein anmutiges Auftreten erinnern uns daran, inmitten der Komplexität des Lebens nach Einfachheit, Integrität und Harmonie zu streben.